„Kaffee, Donut, Viertelstunde“ – meinen Podcast gibt es ab sofort auch zum Lesen! Heute Folge 001 mit Merlin Lohmann von LAUF MAMA LAUF

26.10.2020Claudia Salowski

Ab heute gibt es alle vierzehn Tage – und zwar immer in den Wochen zwischen den neuen Podcast-Folgen – eine Folge meines Podcasts „Kaffee, Donut, Viertelstunde“ mit Geschichten für und über Solo-Selbstständige und Solopreneure zum Nachlesen! Den Anfang macht Merlin Lohmann, mit dem ich in Folge 001 über seine Workouts für Zuhause während des Corona-Lockdowns gesprochen habe. Viel Spaß!

Claudia: Ja, hallo Merlin! Schön, mit dir zu sprechen, schön, dich zu hören. Ich starte immer gerne mit der Frage: Wo und wie trinkst du denn am liebsten deinen Kaffee? Und ich ahne schon, dass das vielleicht kein Kaffee ist, sondern was anderes.

Merlin: (lacht) Ja, hallo Claudia. Tatsächlich als Fitnesstrainer und auch ein bisschen gesundheitsbewusste Person trinke ich bzw. reduziere ich meinen Kaffeekonsum auf eine begrenzte Zahl an Tassen auf die Woche. Die eine oder andere Tasse genieße ich gerne mal, aber ich bin nicht jetzt ein regelmäßiger Kaffeetrinker, der drei, vier, fünf Tassen am Tag braucht. Ganz gerne trinke ich einen frischen Pfefferminztee aus meinem Garten, das so vorneweg, trotzdem hatte ich heute Morgen auf dem Balkon mit meiner Frau ein Käffchen, und es war ganz schön.

Claudia: Super, auf dem Balkon, das heißt: draußen mit zumindest Blick auf die Natur, hoffe ich. Ich weiß natürlich nicht, wie’s auf deinem Balkon aussieht…

Merlin: Absolut, wir leben im Grünen und haben einen schönen großen Garten, und vom Balkon runter siehst du eigentlich nur: Es ist schön und grün. Klar, man sieht Häuser drum herum, aber ja, es ist draußen im Grünen und an der frischen Luft.

Claudia: Frische Luft ist ja, wenn ich das richtig in Erinnerung und verstanden habe, für dich auch sehr wichtig. Erzähl doch mal, LAUF MAMA LAUF ist das Stichwort, und coole pinkfarbene T-Shirts und Branding und so. Erzähl doch mal, was du machst.

Merlin: Ja, LAUF MAMA LAUF ist tatsächlich ein Name, mit dem ich mich schon seit mehreren Jahren jetzt in Verbindung fühle, und wir trainieren draußen im Park, also an der frischen Luft, und wir trainieren mit frisch gebackenen Müttern, die ein paar Wochen nach der Entbindung oder besser gesagt, Monate nach der Entbindung sagen, sie möchten wieder zurück zur Person und zum Körper, den sie früher mal hatten. Und ich bringe innerhalb Hagen und Herdecke, das sind so die zwei Regionen, wo ich tätig bin, junge Mamas, die mit Kleinkind da – ich sag mal: unter der Woche nicht ganz so genau wissen, wie und wo sie wieder anfangen sollen, was das sportliche Angebot angeht, bringe ich die zusammen, und wir trainieren in Kleingruppen im Park, und das Kind ist natürlich immer mit dabei. Die Teilnehmer müssen nicht ihre Kinder erst irgendwo abgeben oder in eine Kinderbetreuung und dann ins Fitnessstudio, um dann eine halbe Stunde später zu hören: Ah, mit dem Kind in der Kinderbetreuung, das klappt nicht so gut, der schreit die ganze Zeit, oder sowas. Sondern meine Kinder oder meine Mamas haben ihre Kinder immer schön entspannt im Kinderwagen dabei. Das Training ist mehr oder weniger wetterunabhängig. Wir haben schon die eine oder andere Trainingseinheit tatsächlich im Schnee gehabt, das war ein Riesenspaß! Wenn es mal regnet, dann trainieren wir auch mal unter einer Brücke oder unter den Bäumen. Ansonsten, wenn weit im Voraus angesagt ist, dass es doch ein dickerer, länger anhaltender Regen ist, dann haben wir auch die Möglichkeit, in Räumlichkeiten nach innen zu gehen, wo wir Yogamatten haben im Fitnessstudio, wo ich auch als Trainer tätig bin.

Claudia: Cool, und wenn ich’s richtig verstanden habe, dann bist du… Also, LAUF MAMA LAUF gibt’s in Deutschland, Österreich und der Schweiz, richtig?

Merlin: Ganz genau. Also der Name LAUF MAMA LAUF ist tatsächlich ein Franchise. Ich als ausgebildeter Fitnesstrainer habe mich in dieses Franchisesystem rein-, ja, wenn man so sagen möchte: reinkaufen können, habe diverse Rückbildungstrainerscheine noch zusätzlich gemacht, weil das zum klassischen Sport- und Fitnesstrainer nicht unbedingt immer dazugehört. Also wir wurden noch mal spezifisch ausgebildet für die Bewegung von frisch gewordenen Mamas nach der Entbindung. Und… genau, wo waren wir gerade? (lacht)

Claudia: Wir waren gerade bei: LAUF MAMA LAUF ist ein Konzept, dass es in Deutschland, in der Schweiz gibt, genau, und du bist, wenn ich es richtig erinnere, der einzige Mann, der als Trainer da unterwegs ist.

Merlin: Ja, genau. Also tatsächlich, diese komplette pinke Community mit 125 Trainern gibt es in diesen Ländern Deutschland, Österreich und Schweiz, also im deutschsprachigen Raum, und es gibt das Konzept in vielen Großstädten, aber auch ländlich, und überwiegend sind das immer Mamas mit Kleinkindern, die im zweiten oder dritten Jahr nach der Entbindung sagen, sie möchten doch noch mal ein Jahr zuhause bleiben und können sich aber auch vorstellen, ursprünglich selbst als Teilnehmerin dabei gewesen zu sein, aber jetzt auch das Konzept weiter anzubieten. Es gibt manche Partnerinnen, die arbeiten zusammen mit Trainerinnen. Gerade in Großstädten haben die dann bis zu 250 teilnehmende Mamas pro Woche, und sie haben bis zu zehn Trainerinnen angestellt bei sich. Ich selber halte das ein ganz kleines bisschen anders für mich im Bereich Hagen und Herdecke, und ich hab mir gesagt: Das ist mein Baby, das ist mein Bereich, und das möchte ich dann selber auch anbieten und stehe da gerne selber dann auch im Park. Das kommt bei meinen Mamas wirklich supergut an, und das sind richtig loyale Mädels. Beziehungsweise die haben bis zu eineinhalb Jahre, bis sie wieder nach dem zweiten Jahr Elternzeit bei mir sind, trainieren sie bei mir zusammen, dreimal die Woche, manchmal auch zweimal die Woche, und ich bin jetzt seit 2017 mit LAUF MAMA LAUF tätig und habe die eine oder andere Mama, die jetzt schon wieder nach dem zweiten Kind auch wieder zu mir gekommen ist. Und das ist immer wieder herrlich, also richtig schön. Und da baut sich auch so eine gewisse Freundschaft auf, und wir hatten ja jetzt gerade neulich noch Vatertag, und da musste ich leider meinen Teilnehmerinnen sagen, dass dieses Jahr Vatertag noch nicht so, wie ich sonst immer LAUF-MAMA-LAUF-Vatertagtraining mache, ablaufen kann wegen der gewissen Coronabestimmungen, die wir noch haben, aber in den vergangenen Jahren haben wir die Väter auch alle natürlich mit eingeladen und denen gezeigt, dass wir nicht nur Kaffee trinken und quatschen, sondern dass wir auch fleißig sind und hart trainieren und uns dann danach bei einem entspannten Getränk auch noch zusammensetzen können.

Claudia: Ja, sehr cool! Und du hast das Stichwort gerade geliefert, und wir haben ja vereinbart, dass wir jetzt nicht übermäßig über Corona und gar nicht über Corona als solches sprechen wollen, aber natürlich finde ich superspannend, was du jetzt in der Zeit, in der ja kein Training, wie du es sonst machst, nämlich in der Gruppe und draußen, möglich war, was du stattdessen gemacht hast. Denn du bist ja sehr schnell dann auch aktiv geworden und hast deinen Mädels eine tolle Alternative geboten.

Merlin: Ja, also in der heutigen Zeit hat ja jeder die Möglichkeit, über eine Kamera mit Smartphone und diverse Apps auch in Verbindung zu bleiben, wie wir das ja alle zum Glück die letzten Wochen durch die Beschränkungen gemacht haben. Und da habe ich es mir nicht lange nehmen lassen, komplett mit meiner Tätigkeit auf Eis gestellt zu werden, sondern habe meinen Teilnehmerinnen Workouts nach Hause geschickt auf ihr Smartphone bzw. dann oft auch gekoppelt mit dem Fernseher, dass die die Workouts von zuhause aus machen konnten. Ich habe denen immer ein Warmup, eine aktive Phase, also ein Training, und einen Cooldown geschickt zwei- bis dreimal die Woche sowie einen regelmäßigen Fitness-Check. Das waren immer die gleichen Übungen, und dazu habe ich sie gefragt, sie sollen sich zurückmelden, wie lange sie diese Übung aushalten oder halten oder wie viele Wiederholungen sie in der Minute geschafft haben. Und bei den Workouts, die ich nach Hause geschickt habe zu den Mädels über gewisse Apps, die sagen tatsächlich so aus, dass, obwohl ich Fitnesstrainer bin in einem Fitnessstudio, ich nicht Hanteln oder sowas dazu genommen habe, sondern ich habe meinen Mädels, also ich habe für mich überlegt: Was hat man denn zuhause, womit man trainieren könnte.

Claudia: … und jetzt wird’s spannend! (lacht)

Merlin: Natürlich gab es ein Workout, wo wir zwei Toilettenpapierrollen dazu genommen haben, das war megawitzig. Für ein anderes Workout haben wir zwei Ein-Liter-Wasserflaschen dazu genommen. Für ein drittes Workout hatte ich mir überlegt: Habe ich irgendetwas, das ein bisschen schwerer ist? Und ich hatte dann den Staubsaugerschlauch vom Staubsauger abgemacht und habe den Staubsauger als etwas größeres Gewicht benutzt.

Claudia: Ach, den Staubsauger, nicht das Rohr?

Merlin: Nee, nicht das Rohr, sondern wirklich den Staubsauger als etwas größere Kettlebell. Dann ein anderes Workout, was haben wir dann noch gemacht…? Genau, wir haben ein Bratpfannen-Workout gemacht! Das war ganz lustig. Da dachte ich mir halt auch, statt Kettlebell – eine Bratpfanne hat auch einen Griff dran, und wir haben die dann in diverse Richtungen geschwungen und gehoben und gesenkt. Das war dann ganz lustig. Genau, ein Stuhl-Workout haben wir gemacht, dass wir einen klassischen Küchenstuhl dazu genommen haben. Da haben sie mir tatsächlich tolles Feedback gegeben, aber mich auch ein bisschen dafür gehasst, weil ich da richtigen Muskelkater hingekriegt habe mit denen, und die hätten das so nicht gedacht, dass man an einem Stuhl so viele verschiedene Muskelgruppen trainieren kann zum einen, und zum anderen die klassischen Übungen, die wir sonst oft gerne mit LAUF MAMA LAUF im Park draußen machen, dass wir das quasi noch mal simulieren können zuhause.

Claudia: Ja, interessant. Also das ist ja tatsächlich wahrscheinlich auch für viele Mamas eine super Gelegenheit auch gewesen, aus der Situation zuhause, die ja ohnehin schon herausfordernd ist und die ja in den letzten Wochen noch viel herausfordernder geworden ist im Zweifelsfall, auch mal so ein bisschen zumindest gedanklich rauszukommen, und das klingt auf jeden Fall nach einer Menge Spaß!

Merlin: Ja, auf jeden Fall! Und du sagst es, genau: Dieses gezwungen Sein, drinnen zu bleiben und dann auch noch mit einem Kind, was ja meistens noch in sehr, sehr kleinem Stadium ist, wo doch das eine oder andere Mal so ein bisschen Frust oder überschüssige Energie der Mama sich so ein bisschen aufbaut, das konnten wir richtig gut mit den Workouts mit mir zusammen oder aber auch bei anderen Kollegen und Kolleginnen, die Workouts online angeboten haben über diverse Plattformen, konnten die Teilnehmerinnen sich da einfach ein bisschen auspowern und einfach auch mal eine halbe Stunde oder Stunde für sich Zeit nehmen. Da haben wir von LAUF MAMA LAUF ein richtig cooles Konzept entwickelt, dass auch über den LAUF MAMA LAUF Instagram-Account jeden Tag gewisse Workouts für alle Teilnehmerinnen auch zur Verfügung gestellt worden sind, und da dann aber auch, ich sag mal spezifische Sportarten wir Yoga oder Deep Work oder HIIT, also ein High Intensity Interval Training, auch einfach manchmal so wirklich Entspannungsübungen mit dazu gekommen sind, und das kam bei unseren Teilnehmerinnen einfach richtig gut an, dass sie sich einfach wieder so dazugehörig gefühlt haben, obwohl eigentlich die Wände dazwischen trotzdem noch da waren.

Claudia: Klingt super, und sowohl den Insta-Account als auch die Website verlinke ich natürlich gerne in den Show Notes. Wir kommen tatsächlich schon, so schnell vergeht die Zeit, Merlin. Wir kommen tatsächlich schon zur letzten Frage. Und meine letzte Frage an dich ist: Mit wem, lebendig oder nicht mehr lebendig, würdest du denn gerne mal in deinem Fall einen Tee trinken und so über Gott und die Welt und das Leben quatschen?

Merlin: Gott und die Welt und das Leben… Tatsächlich… Ich komme ursprünglich als Leistungs-Radsportler aus dem Mountainbike-Bereich, und es gibt einen Schweizer Radsportler, den ich sehr, sehr toll finde: Nino Schurter, und mit dem würde ich gerne mal ein Teechen trinken.

Claudia: Und über was würdet ihr so quatschen? Über den Radsport wahrscheinlich?

Merlin: Bei ihm wäre es tatsächlich über die Motivation, tagtäglich zu trainieren. Habe ich jahrelang auch gemacht, ich habe zwei Jahre an der Weltcupspitze Zeit verbracht selber als Leistungs-Radsportler, bin mal dritter Weltmeister geworden, diverse Meisterschaftstitel auch eingefahren. Aber was mich bei ihm tatsächlich interessieren würde, er ist vier Jahre älter als ich, wie er es hinkriegt, Jahr für Jahr, Saison für Saison so weit vorne an der Spitze immer wieder mitzufahren und da immer wieder, ich sag mal: konkurrenzlos vorneweg zu fahren, und das begeistert mich Jahr für Jahr. Leider aber muss ich dazu auch sagen, dass sportlich gesehen die Saison für alle Sportler dieses Jahr natürlich was ganz anderes wird. Eine ehemalige Trainingskollegin von mir, die hat das halt auch schnell und zügig genutzt und ist dieses Jahr schwanger geworden, und ihr Partner ist auch Leistungs-Radsportler, und die zwei fahren auch für ein Profi-Team, und die haben sich dann ziemlich schnell entschlossen, dass diese Saison, dieses Jahr sowieso gelaufen ist, und dann war es auch der richtige Zeitpunkt für die, eben ein Baby zu kriegen. Und ich denke, die werde ich demnächst auch bei LAUF MAMA LAUF noch sehen.

Claudia: Ja, das klingt doch nach spannenden Aussichten auf jeden Fall, und ich drücke die Daumen, dass das mit dem Gespräch vielleicht irgendwann einmal klappt. Wer weiß, vielleicht hört er ja zu und meldet sich bei dir wegen des Gesprächs, klingt auf jeden Fall sehr spannend. Merlin, vielen, vielen herzlichen Dank, war ein sehr anregendes, sehr spannendes Gespräch, und dir weiterhin ganz viel Erfolg mit LAUF MAMA LAUF!

Merlin: Gerne, Claudia, dir auch vielen Dank, und LAUF MAMA LAUF gibt es tatsächlich auch in den kleinsten Ortschaften Deutschlands, aber auch in den großen Städten, schaut da gerne mal rein, wir bieten nicht nur für direkt Mütter, sondern abends für Mamas, die nach der Elternzeit wieder arbeiten gehen, die auch gemeinsam abends was machen möchten, oder aber auch für Schwangere im Vorlauf auch schon yogaähnliche Kurse an.

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