In Folge 11 sprach ich mit Lebenskünstlerin Isabel Brandau darüber, wie wir Krisen gut meistern und vor allem in der zweiten Lebenshälfte gut mit uns selbst umgehen können.
Claudia: Hallo liebe Isabel! Isabel Brandau ist heute mein Gast im Podcast „Kaffee, Donut, Viertelstunde“, und ich starte ja immer mit der ersten Frage: Wo und wie trinkst du deinen Kaffee am liebsten? Hallo liebe Isabel!
Isabel: Hallo liebe Claudia, vielen Dank für die Einladung. Meinen Kaffee trinke ich am liebsten draußen auf dem Balkon, morgens, bevor der Tag dann startet, und das ist jetzt zunehmend nicht mehr möglich. Von daher gesehen begnüge ich mich natürlich auch mit meinem tollen Wohnzimmerplatz, wo ich so ein richtiges Großstadt-Feeling hab und in eine große tolle Straße hinein gucken kann, wo immer ganz viel Wuseliges los ist.
Claudia: Du lebst mitten in Berlin?
Isabel: Ja, mitten in Berlin, bin aber ein bisschen auf Abwegen inzwischen. Mir ist das dann doch vielleicht ein bisschen zu wuselig geworden.
Claudia: Das ist ja in diesen Zeiten auch immer so ein bisschen eine Herausforderung. Erzähl doch mal, wo du so herkommst, auch thematisch- inhaltlich, was du machst als Solo-Selbstständige. Es gibt ja so das eine zentrale Thema, das sich beschäftigt mit Lebenskunst. Das ist zumindest der Titel deines eigenen Podcasts. Wer bist du? Was machst du? Erzähl!
Isabel: Ja, also ich denke, ich bin Lebenskünstlerin. Ich habe sehr, sehr viele Themen, die mich beschäftigen. Und ich habe sehr, sehr große Neugier in mir ganz, ganz viele Erfahrungen zu machen auf unterschiedlichen Gebieten. Das heißt, ich, was ich heute bin, kann in zwei Jahren schon nicht mehr das sein. Und da sind viele Wandlungsprozesse immer zu beobachten gewesen, auch in meiner Selbstständigkeit. Wo ich ursprünglich herkomme: Ich bin Pädagogin vom Studium und hab dort da Erwachsenenbildung als Schwerpunkt belegt und hab mich dann so vorgetastet im ganzen Bereich Seminare geben, Workshops geben, Moderation, Coaching und das habe ich jetzt, und das mache ich im Prinzip heute auch noch immer bei Unternehmen, wenn es ums Thema geht Zusammenarbeit, Kooperation, Führungsthemen. Und da hab ich dann vor fünf Jahren das Thema New Work für mich entdeckt und ich hab gedacht: Ja, das ist doch eigentlich die Antwort darauf, auf diese ganze Demotivation und auch: Wie gehen wir um mit der Digitalisierung? Digitalisierung ermöglicht doch so wahnsinnig viel heutzutage in anderen und viel selbstbestimmteren Formen der Zusammenarbeit, und hab mich da an einem tollen Netzwerk auch angeschlossen. War da sehr aktiv und hab mich sehr weiterentwickelt auf einer, naja, ich würde sagen, anderen Art und Weise, inspirierenden Art und Weise der Unternehmensberatung und des Coachings. Naja, und dann irgendwann, was ich anfangs sagte, was so ein bisschen so meine Neugier eben auch ist, kam dieses ganze Thema Gesundheit irgendwie auf mich zugeflogen, und ich habe den Faden aufgenommen und betrachte mich heute als Gesundheits-Coach, habe eine Ernährungsberater-Ausbildung gemacht und eine Ausbildung zur Beraterin für psychosomatische Medizin, in der ich gerade noch drin bin, und erweitere damit quasi mein Portfolio.
Claudia: Das heißt, im Prinzip bist du so von der Frage, wie kann ich Arbeit sinnhaft und gesund und sinnvoll gestalten, ja so mit dem Blick nochmal breiter geworden und hast auf das ganze Leben geschaut. Und wenn ich den Untertitel deines Podcasts oder zumindest die Zuspitzung richtig im Kopf habe, dann schaust du ja mit dem Podcast so sehr stark auf die zweite Lebenshälfte. Also wie kann ich sozusagen sicherstellen, dass ich in allen Bereichen des Lebens ja verantwortlich mit mir selbst umgehe, pfleglich, gut mit mir selbst umgehe. Was sind da so zentrale Aspekte deiner Arbeit?
Isabel: Ja, ich merke eben, oder ich habe gemerkt in den letzten Jahren, immer wenn ich Menschen persönlich begleitet habe im Rahmen von Coaching, dass schon diese 40 bis 50, das sind schon zentrale Jahre. Und bei vielen Menschen ploppen dann Gedanken auf: Ist es noch das Richtige, was ich jetzt gerade beruflich mache? Oder soll es das jetzt gewesen sein? Und dann parallel kommen dazu aber eben Energieschwächen. Also die Menschen haben gesundheitliche Probleme zunehmend, und ich habe das vielfach beobachtet und auch recherchiert und auch in meinen Ausbildungen zunehmend die Bestätigung bekommen, dass ist einfach ein Lifestyle-Thema. Also da hat man eben eine gewisse ungesunde Form des Lebens für sich gefunden, also man hat sich womöglich zu viel zugemutet. Man unterstützt sich nicht mit Ernährung und ausreichend Schlaf, Sport, Sauerstoff, die üblichen Sachen, wo jeder eigentlich weiß, was einen gesund hält, sondern man geht über die Grenzen hinaus und verfrachtet so ein bisschen die Verantwortung z.B. an den Arbeitgeber. Ja, der Arbeitgeber ermöglicht mir „Punkt Punkt Punkt“ nicht. Deswegen kann ich ja nicht. Oder meine Kinder ermöglichen mir das und das nicht. Oder die Gesellschaft ermöglicht mir das und das nicht, und das irgendwelche Erwartungen sind. Und dann gibt man eben die Verantwortung ab an das Unternehmen, in dem man arbeitet, an die Familie oder auch an den Arzt beispielsweise, der einem dann sagt, was richtig ist und was nicht richtig ist. Und das ist etwas, wo ich persönlich nicht von überzeugt bin, dass das ein guter Weg ist, um tatsächlich das Leben auch entsprechend im höheren Alter so fortzuführen, dass man zufrieden ist, dass man etwas geben kann, dass man nach wie vor sich gebraucht fühlt und auch tatsächlich andere mitnehmen kann. Als Inspirationsquelle im besten Fall, weil viele, muss man leider sagen, werden mit zunehmendem Alter für ihr Umfeld eher zu einer Belastung. Und das ist etwas, was ich für mich gerne vermeiden möchte und täglich auf der Suche bin, wie das funktionieren kann und das auch gerne Berufstätigen und sei es auch Hausfrauen, Menschen in den Wechseljahren, die bereits krank sind oder es präventiv vermeiden möchten, gerne mitzugeben, dass das Leben so viel mehr zu bieten hat, wenn ich ein bisschen mehr Bewusstsein hinein gebe.
Claudia: Das ist so ein Aspekt auf diesem wunderbaren Plakat, das du dazu auf deiner Webseite hast. Also was sind die verschiedenen Aspekte, die mit der zweiten Lebenshälfte zusammenhängen. Und da ist ja der Beruf nur eines von vielen Themen. Du hast Gesundheit angesprochen. Eins, das für mich totaler Eyecatcher war, war das Thema Beziehungen. Also wie gestalte ich denn meine Beziehungen? Und das gilt ja für alle Bereiche meines Lebens. Auch das ist etwas, was wir häufig einfach so laufen lassen und uns vielleicht gar nicht so große Gedanken darüber machen. Wer will ich eigentlich sein und mit wem will ich denn zu tun haben? Und ich habe selbst ja vor rund zehn Jahren erlebt, dass die Art und Weise, wie ich innerhalb einer Organisation in Beziehung war und was so an mich an Erwartungen gestellt wurde und was ich von mir selbst erwartet habe und wie das so ging in der Interaktion neben inhaltlichen Themen, dass mich das einfach nicht mehr zufrieden gemacht hat. Und ich kann mir vorstellen, dass das gerade so auch bei dem Blick in Richtung zweite Lebenshälfte nochmal mehr Bedeutung bekommt. Wie erlebst du das?
Isabel: Absolut. Also auf der beruflichen Ebene muss ich, kann ich für mich selber sagen, ich bin mit zunehmendem Alter, also ich bin jetzt in den Vierzigern, nicht mehr bereit, z.B. mit bestimmten Kunden zusammenzuarbeiten. Also das, was früher zum Beispiel häufig ein Thema war: Naja, ich muss ja hier irgendwie meine Rechnungen schreiben und ich nehme erst alles an, was kommt. Das hat sich ein bisschen entspannt mit den Jahren, und dass man auch in diese Situation kommt, sich zu überlegen: Okay, mit wem verbringe ich gerade meine Zeit? Also auch wenn es ein Business-Kontakt ist, kann ich für mich überlegen, in welcher Branche fühle ich mich eigentlich wohl? Mit wem möchte ich ein zusammenarbeiten, sodass ich weniger Widerstände habe oder zumindest reflektiere, woher kommt der Widerstand überhaupt? Was ist mein Anteil daran, dass Widerstand da ist natürlich. Ja, und ich einfach mit Menschen zusammenarbeiten möchte, die wollen. Also bei der Ernährungsberatung beispielsweise, ich muss die Menschen nicht aus dem Burger King rausziehen, sage ich immer, sondern ich habe Lust, mit Menschen zusammenzuarbeiten, die wirklich wollen und nicht wie ich, wo ich für die quasi eine Qual bin, dass wir zusammenarbeiten, weil sie ihre liebgewonnen Routinen womöglich verändern müssen. Und im privaten Kontext kann ich auch sagen, dass dort natürlich irgendwann die Kinder aus dem Haus sind, wenn es denn Kinder gab und dann die Partnerschaften auf sich selbst zurückgeworfen sind und man sich dann schon fragen kann: Okay, was ist denn jetzt noch übrig geblieben von unserem Elternsein? Wollen wir noch miteinander? Können wir noch miteinander? Und am allerwichtigsten und spannendsten finde ich tatsächlich die Auseinandersetzung mit den eigenen Eltern, die natürlich in der zweiten Lebenshälfte sehr alt werden, dann irgendwann auch versterben, wenn es einen natürlichen Lauf hat und man dort sehr viel Energie und Kraft investieren darf und auch muss in vielen Fällen, diesen Weg mit zu begleiten. Und der kann eben sehr heilsam sein in der Beziehung zu den Eltern, oder der kann halt sehr, sehr quälend sein, sodass man für sich da keinen runden Abschluss findet. Und das ist etwas, was ich zum Beispiel auch wahnsinnig wichtig finde und immer wieder gemerkt habe, ob im Business Coaching oder jetzt auch im persönlichen Coaching für den Privatmenschen, wobei ich es gar nicht so trennen würde, ehrlich gesagt, die Beziehung zu den eigenen Eltern, das ist schon immer wieder ein ganz spannendes Thema.
Claudia: Ich finde tatsächlich auch, das ist so ein Thema, das mir vor einigen Jahren durch den Kopf gegangen ist, als es in den Unternehmen langsam auf den Schirm geriet, dass sich um andere kümmern nicht immer nur Care-Arbeit in Richtung der eigenen Kinder ist, sondern dass das ja durchaus auch dann irgendwann in Richtung der eigenen Eltern, Angehörigen, vielleicht sogar des Partners oder der Partnerin ein Thema wird und genauso wichtig ist wie sich um Kinder zu kümmern. Und tatsächlich finde ich, ist so diese Umkehr der Beziehung viele, viele Jahre, Jahrzehnte – eigentlich bist du derjenige oder diejenige gewesen, der oder die von Eltern beschützt worden ist. Und jetzt dreht sich das so um. Das ist ein Prozess, den ich selbst gerade auch erlebe, und der manchmal wirklich nicht so einfach ist. Wie kannst du da unterstützen, wenn du jemanden im Coaching, in der Beratung hast?
Isabel: Naja, also da sind unterschiedliche Aspekte, die da mit rein finden. Zum einen kann man mal gucken, was ist denn eigentlich ist das Thema dahinter, bei vielen ist es dann fehlt die Energie, also wo man persönlich für sich sagt: Wo bleibt ich eigentlich? Das schaut man halt wo, wie man das organisieren kann, wie derjenige für sich sorgen kann, dass er die Energie tatsächlich hat, diese Zeit ja in Anführungsstrichen eben nicht nur zu überstehen, sondern wirklich auch zu erleben und da einen Beitrag leisten zu können für die alternden Eltern, für den Partner, je nachdem, wer da gerade betroffen ist. Aber selbst eben nicht auf der Strecke zu bleiben. Also es kann sein, wie komme ich zu ausreichend Schlaf? Wie komme ich zu einer entsprechend gesunden Ernährung? Und wie kann ich mein Leben so organisieren, zum Beispiel mit Unterstützung im Bereich Pflege, Hauswirtschaft oder auch dem Rest der Familie, wie man so etwas organisatorisch aufbauen kann. Wenn es aber darum geht, dass von meinem Gefühl her da etwas ist, was aus der Kindheit noch nicht abgeschlossen ist mit den Eltern, tatsächlich zu motivieren, dieses Thema auszusprechen und anzugehen, solange es noch möglich ist. Da kann man in die Innere-Kind-Heilung gehen, ja, zumindest für sich selber erst erstmal zu schauen, okay, wo war der Verletzungsmoment, wo ich mit meinen Eltern nach wie vor nicht einverstanden bin, wo ich selber schauen kann, wo der Grad des Schmerzes tatsächlich ist und wo wir gemeinsam in diesen Heilungsprozess hineingehen. Das würde jetzt den Rahmen hier unserer Viertelstunde sprengen. Aber Innere-Kind-Heilung, dazu gibt’s ein tolles Buch von Stefanie Stahl. Das kann man anschauen.
Claudia: Da habe ich auch gerade dran gedacht.
Isabel: Genau, genau. Also da, da gibt es tolle Möglichkeiten, dort ins Coaching reinzugehen, ins Selbst-Coaching auch hineinzugehen, und dann den Mut vielleicht zu fassen, es tatsächlich, wenn es noch möglich ist, mit den Eltern, und die noch im Bewusstsein sind, es anzusprechen ohne Vorwurf, sondern mit Verständnis, mit Dankbarkeit auch. Denn das ist auch so ein Bewusstseinsprozess, den ich zum Glück inzwischen auch machen durfte. Alles, was wir erleben im Leben, führt ja dazu, was man irgendwann ist und wird. Und je größer die Herausforderung ist, desto größer wahrscheinlich auch das Bewusstsein und desto mehr kann man anderen auch wieder mitgeben, wenn man in der Lage war, dieses Thema bewusst anzugehen und auch zu heilen. Und ich bin der festen Überzeugung, wenn man dieses, also gerade dieses gewichtige Thema, was in den Familien steckt, für sich bewusst angegangen ist und eine Klärung für sich gefunden hat, eine emotionale Klärung, dann ist man auch im beruflichen Kontext für seine Kunden, für seine Mitarbeiter, für die Gesellschaft eine viel, viel wertvollere Persönlichkeit, weil man eben nicht mehr projizieren muss.
Claudia: Ich dachte gerade, da schließt sich der Kreis zu dem, was wir vorhin zum Thema Beziehung besprochen haben. Denn wie ich mit meiner Vergangenheit umgehe, und manchmal ist es ja auch eine Vergangenheit, die in meiner Erinnerung so ist. Das finde ich immer wieder total spannend, wie man sich ja auch im Nachhinein Sachen erklärt. Und wenn man dann mal mit den Eltern beispielsweise darüber spricht, über Situationen, und welche Geschichte man sich über eine bestimmte Situation erzählt, dann hab ich manchmal erlebt, dass ich in große Elternaugen guckte, so nach dem Motto: Echt, so erinnerst du das, das erinnere ich ganz anders. Allein das ist ja schon ein super spannender Prozess. Und wie ich mich dazu aufstelle, wirkt sich ja immer auch auf nahezu alle anderen Beziehungen, die ich habe, aus – im privaten und im beruflichen Bereich. Ja. Ja, spannend. Das ist ja insofern im Moment auch vielleicht so, als letzten Aspekt, ein sehr aktuelles Thema, als wir uns ja zumindest vor ein paar Monaten noch sehr intensiv alle miteinander mit der Frage beschäftigt haben, nämlich so März, April, Mai 2020, wie können wir denn jetzt gut aufeinander achten in dieser sehr besonderen Situation, die für uns alle irgendwie neu ist. Es gab so Nachbarschaftshilfe-Projekte, und ich habe so ein bisschen das Gefühl, das ist in den letzten Wochen und Monaten wieder ein bisschen vom Schirm verloren worden. Also Eigenverantwortung ist ja das Eine, und auch der Blick auf die Unterstützung der Eigenverantwortung des anderen ist ja die andere Seite davon. Wie erlebst du das gerade?
Isabel: Ja, ist ein spannendes Thema. Also ich würde trotzdem grundsätzlich sagen, egal ob es jetzt während der Lockdown-Phase war, ob jetzt Corona ist oder nicht, ich muss erst mal schauen, dass ich für mich selber tatsächlich sorge, bevor ich auf die anderen schaue. Ob das jetzt die Mutter ist oder die Kollegin ist, dass ich halt für mich wirklich gucke: Okay, ich muss mich safe aufstellen in Krisensituationen, und dann kann ich auch den Blick weiten für mein Gegenüber. Was brauchen die jetzt? Weil wenn ich nicht in meiner Kraft bin, dann kann es gegebenenfalls eher zu Konflikten kommen. Da kann es gegebenenfalls zu Krankheitssituationen kommen, wo ich wieder eigentlich eher eine Belastung bin für alle Beteiligten. Das finde ich als ersten Punkt trotzdem ganz, ganz, ganz wichtig. Und auf der anderen Seite muss ich auch sagen, also ich beobachte gerade eher eine Tendenz zur Spaltung. Also man guckt halt eher, die einen gucken eher, ob man sich an die Regeln hält. Die anderen schauen eher, dass sie selber irgendwie durchkommen. Und ja, es differenziert sich sehr stark aus. Ich bin gespannt, wie sich das Ganze entwickelt. Aber nichtsdestotrotz würde ich mich sehr freuen, wenn jetzt Zuhörer mit dabei sind, die vielleicht für sich aus diesem kleinen Gespräch hier mitnehmen, sollte es nochmal zu so einer Situation wie im Frühjahr kommen, dass ich halt schaue, besonders gut auf mich zu achten, besonders gut für mich zu sorgen, in meiner Kraft zu sein und dann für andere wertvoll zu sein, indem ich eben Kraft spenden kann, indem ich auch mal eine andere Perspektive anbieten kann, ohne in dieser zuspitzenden, nervlich überfordernden Situation zu sein. Also ich habe wirklich Menschen erlebt in dieser Zeit, die irgendwie mittags schon angefangen haben, Wein zu trinken, um sich irgendwie über Wasser zu halten, die gerade dann angefangen haben, sehr viel ungesundes Zeug zu essen, die gar nicht mehr vor die Haustür gegangen sind. Also da würde ich schon sagen, dass ist vielleicht nicht unbedingt der Weg, der da empfehlenswert ist, sondern gerade in solchen Situationen sehr, sehr bewusst zu sein, sehr, sehr achtsam mit sich zu sein. Gerade dann nochmal lieber zu meditieren, bevor ich mich beispielsweise auf einen digitalen Call mit meinen Kollegen einlasse, wo ich weiß, das Thema wird auch schwierig.
Claudia: Ja, ich hab dazu immer so ein so ein Erinnerungsbild im Kopf. Nämlich wenn man, was ich lange nicht mehr getan habe, aber wenn man im Flieger sitzt, dann wird ja, wenn man da mal zuhört, bei dem, was die Damen und Herren alles so erklären, dann wird ja sehr bewusst erklärt: Setze dir zuerst selbst die Maske auf und dann hilf anderen, weil wenn du selbst nicht mehr in der Lage bist, für andere da zu sein, weil du eben selbst eingeschränkt bist, gesundheitlich, mental, was auch immer, dann bist du eben keine Hilfe. Und ich glaube, das ist etwas, was man total gut verinnerlichen kann so als Bild. Wir kommen schon tatsächlich, die Viertelstunde geht immer so schnell vorbei, zur letzten Frage, Isabel: Mit wem, lebendig oder nicht mehr lebendig, würdest du denn gerne mal einen Kaffee trinken und über Gott und die Welt oder irgendetwas spezifisches quatschen?
Isabel: Wow, das ist eine spannende Frage. Also eine Person?
Claudia: Könnte auch eine Gruppe von Personen sein.
Isabel: Also eine Person, die tatsächlich inzwischen mein Ausbilder ist, das ist Dr. Rüdiger Dahlke. Mit dem nutze ich tatsächlich immer wieder die Gelegenheit, über Gott und die Welt zu sprechen. Aber wenn du es jetzt noch mal so genau nennst, muss ich sagen, ich glaube, ich hätte total Lust mit Albert Einstein darüber zu sprechen – mit dem beschäftige ich mich gerade sehr – über sein Thema Quantenphysik und gerade auch das Thema Heilung. Ich glaube, in diesem Kontext ist er gar nicht so bekannt, was es für ein unglaublich spiritueller Mensch war.
Claudia: Das wusste ich tatsächlich auch nicht.
Isabel: Ja, der war nicht rein geniemäßig ein Naturwissenschaftler, sondern ein wirklich hochspiritueller Mensch. Und das würde mich wirklich sehr interessieren. Also auch, wie er das heute empfinden würde, wie sehr er wahrscheinlich auch missverstanden wurde.
Claudia: Ja, spannend. Ja, wer weiß, was es mal für spirituelle Möglichkeiten gibt, das zumindest mal in einer Gedankenreise zu machen. Ganz herzlichen Dank, Isabel Brandau, für die gute Viertelstunden, die wir jetzt miteinander verbracht haben. Super spannendes Gespräch. Ja, herzliches Dankeschön nach Berlin.
Isabel: Ich danke dir, liebe Claudia. Alles Gute!
Link zur Website: Blog / Podcast – Lebenskunst Isabel Brandau